Mit der Stimmenmehrheit von CDU und GRÜNEN hat jüngst die Bezirksvertretung 9 dem weiteren Bau von großflächigen Einzelhandelsbetrieben am Benrather Ortsrand im Areal zwischen der Hasselsstraße/Bamberger Straße/Forststraße den Weg bereitet.
Die SPD-Fraktion sieht in dieser Entscheidung den Versuch den „Rahmenplan Einzelhandel“, der die Sicherung der nachbarschaftlichen Düsseldorfer Einkaufsmeilen regelt und die Ansiedlung von großflächigen Einzelhandel für das gesamte Stadtgebiet steuert, für Benrath außer Kraft zu setzen.
Udo Skalnik, stellvertretender Bezirksbürgermeister: „Uns fehlt jegliches Verständnis für derartige Überlegungen. Wir sorgen uns um den Fortbestand des Benrather Einzelhandels in der Fußgängerzone und am Marktplatz. Wir fordern den Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung auf, diese für Benrath existenzbedrohende Entwicklung zu stoppen und die von der Verwaltung vorgelegten guten Planungen weiter voranzutreiben“.
Der Bau von weiteren großflächigen Einzelhandelsbetrieben unmittelbar an der Peripherie Benraths führt nach unserer festen Überzeugung nicht, wie die Befürworter meinen, zu mehr Wettbewerb und sinkenden Preisen. Vielmehr ist zu erwarten, wie vielfältige nationale und internationale Untersuchungen zeigen, dass es zu einer Konzentration der Anbieter auf wenige Einzelhandelskonzerne kommt; d.h. einer Tendenz zur Oligopolbildung mit einem massiven örtlichen Marktbereinigungswettbewerb, in dem neue Verkaufsflächen alte verdrängen und Handelsketten vor allem den eingesessenen, mittelständischen und inhabergeführten Facheinzelhandel verdrängen.
Unser Unverständnis für die Mehrheitsentscheidung ist umso größer, da auch die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Benrath e.V. die Ausweitung der Betriebsgrößen am Ortsrand Benraths mitgetragen und sich nicht in aller Entschiedenheit gegen die mehrheitliche Beschlussfassung zur Wehr gesetzt hat.