Straßenumbenennungen in Urdenbach

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Nach dem Abschlussbericht des Beirats zur Überprüfung Düsseldorfer Straßen- und Platzbenennungen haben sich einige Straßenbenennungen in der Stadt als nicht haltbar erwiesen. Die BV9 bittet den Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf, den Empfehlungen zu folgen und fünf Urdenbacher Straßen umzubenennen: Leutweinstraße, Lüderitzstraße, Petersstraße, Pfitznerstraße und Woermannstraße. In den Fällen, in denen Straßen umbenannt werden oder in denen über eine Umbenennung diskutiert werden soll, müssen die Anwohner*innen nach Auffassung der SPD möglichst frühzeitig beteiligt werden, um die Akzeptanz des Prozesses zu erhöhen, einen möglichst breiten Konsens zu finden und somit möglichst wenig Anlass zur Politikverdrossenheit zu geben. Bisherige Initiativen haben gezeigt, dass die Mehrheit der Anwohner*innen Straßenumbenennungen eher kritisch bis ablehnend gegenüber stehen. Der Hauptgrund ist nicht die Identifikation mit oder eine Begeisterung für die Namenspaten, sondern Überlegungen zu Aufwand und Kosten für die Anwohner*innen. So müssen u.a. im Bürgerbüro neue Ausweise beantragt und abgeholt und im Straßenverkehrsamt die Zulassungsbescheinigungen umgeschrieben werden. Banken, Versicherungen, Freunde und Familie müssen über die neue Adresse informiert werden. Ein Ziel des Umbenennungsprozesses sollte es daher sein, solche Auswirkungen auf die Anwohner*innen möglichst gering zu halten. Dazu könnte die Stadt Gebühren für die Beantragung neuer Dokumente erlassen. Weiterhin könnte durch Hausbesuche bei den Anwohner*innen oder die Einrichtung eines temporären Verwaltungsbüros in unmittelbarer Nähe der betroffenen Straßen (dies bietet sich insbesondere dort an, wo mehrere Straßen in einem Viertel betroffen sind) Besuche im Bürgerbüro und im Straßenverkehrsamt erspart werden. Dadurch würde die Stadt den Anwohner*innen im wahrsten Sinn entgegen kommen. Darüber hinaus müssen die Anwohner*innen in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Wichtig ist insbesondere die Information darüber, was gegen die bisherigen Namen spricht. Dazu könnten in der Nähe der betroffenen Straßen Veranstaltungen organisiert werden, auf denen Mitglieder des Beirats ihre Ergebnisse erläutern und Fragen zu den historischen Persönlichkeiten beantworten. Ebenso sollten die Anwohner*innen in einem zweiten Schritt in die Wahl neuer Straßennamen einbezogen werden. Dies könnte durch das Einreichen eigener Vorschläge und Diskussionen auf lokalen Bürger*innen-Versammlungen geschehen. Dort könnten sich die Ratsmitglieder und Bezirksvertreter*innen ein Stimmungsbild einholen, das sie bei den schlussendlichen Abstimmungen im Rat und in der Bezirksvertretung berücksichtigen sollten. Für die Neubenennung der Urdenbacher Straßen werden Namenspaten mit einem örtlichem Bezug empfohlen (Rosens Griet – Dorfhebamme von 1900 bis 1955 und Herbert Braun – ehemaliger Ratsherr und Vorsitzender des ABVU) und die Benennung nach Frauen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus (Hannah Arendt – Publizistin und Philosophin; Else Lasker-Schüler – Dichterin; Mascha Kaléko – Lyrikerin; Marion Dönhoff – Publizistin).