Reisholzer Hafen darf nicht ausufern

Die SPD-Fraktion in der BV9 fordert, dass bei der Modernisierung des Reisholzer Hafens nur ortsbezogene Maßnahmen zur Standortsicherung verfolgt werden. Auf die Errichtung eines Containerterminals sollte grundsätzlich verzichtet werden. Der Ausbau des Reisholzer Hafens ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf, das nun endlich auf den Weg gebracht ist. Allerdings berücksichtigt er nur in eingeschränktem Maße die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner und der örtlichen Industrie. Mit aller Deutlichkeit ist darauf hinzuweisen, dass der Ausbau des Reisholzer Hafens ausschließlich der Stärkung und der Unterstützung der örtlichen Industrie und Wirtschaft dienen soll und darf. Er sollte der Verschiffung und des Transportes von schweren Industriegütern – wie Baggern (Komatsu), Hafenkränen (Kone Cranes), der Anlieferung von Rohstoffen und Schüttgütern für die örtliche produzierende Wirtschaft etc. dienen. Hierzu hat die LHD u. a. gemeinsam mit den im Düsseldorfer Süden ansässigen Industrieunternehmen das Verkehrs- und Infrastrukturprojekt Bamberger Straße initiiert. Mit der Tieferlegung der Straße wird die notwendige Industriezufahrt unterhalb der DB-Schienentrasse zum Reisholzer Hafen nachhaltig gesichert. Der seit Jahren diskutierte trimodale Ausbau (Wasser, Straße, Bahn) des Reisholzer Hafens als Containerterminal ist aus Sicht der SPD-Fraktion in keiner Weise zielführend und hinnehmbar, zumal die örtliche Verkehrsinfrastruktur im Bereich des Reisholzer Hafens wenig leistungsfähig und ohne eine Tunnellösung für den Schienenverkehr zum Reisholzer Bahnhof nicht realistisch ist. Hierzu 3 Argumente:

(1) Der Schienentransport mit 300-600 Meter langen Containerzügen zwischen Reisholzer Hafen und Güterbahnhof Reisholz in beiden Richtungen blockiert den Fahrverkehr der Stadtbahnlinien U 71 und U 83 und schränkt nachhaltig in erheblicher Weise die seitens der LHD geplante Verkehrswende und ein Umsteigen der Pendler auf den ÖPNV ein.

(2) Die schon heute verstärkt zu beobachtende Ansiedlung weiterer Logistikunternehmen im Hafenareal, die daraus resultierende und durch ein Verkehrsgutachten prognostizierte Zunahme der LKW-Containerverkehre sowie die Ausweitung der Containertransporte von und zum Reisholzer Hafen würden zudem zu einer weiteren erheblichen verkehrlichen Behinderung und Belastung der Kreuzungsbereiche und Zufahrten zum Reisholzer Hafen und der Behinderung des Stadtbahnverkehrs führen.

(3) Die Verkehrstrasse Münchner Straße ist nicht ausreichend dimensioniert und ausgebaut, um den prognostizierten zusätzlichen Containerverkehr aufzunehmen. Schon heute behindern Staus zur Rushhour das überörtliche Verkehrsnetz in erheblichem Maß. Eine Ausweitung des Schwerlastverkehrs wird durch Mehrbelastung zu mehr Staus, ja ggf. zum Verkehrskollaps in den südlichen Stadtteilen führen.